Uiuiuiui. Ich möchte diese langen Pausen ungern wieder “einreißen” lassen. Die letzten Wochen waren aber kulinarisch wirklich eher unspektakulär, es gab oft bereits längst verbloggtes und diverse Pizza- und Gemüsekuchenvariationen. Wie dem auch sei, vor ein paar Monaten war ich mal wieder in Jena im fabelhaften “Alibaba”-Imbiss in der Lutherstraße, wo es genau das gibt, was ich heute hier vorstelle: Fatayer. Glaube ich zumindest. Ich hab den Namen nicht mehr präsent, aber das ist das einzige, was ich ergooglen konnte und was auch optisch dem damals verspeisten ähnelt. Es gibt verschiedene Füllungen, bspw. Spinat, verschiedenes Gemüse oder eben Hackfleisch. Achja, orientiert habe ich mich hieran .
Einerseits reizte mich der Gedanke, mal wieder etwas aus dem arabischen Raum zuzubereiten und zweitens hatte ich große Lust, endlich wieder Hefeteig zuzubereiten. Ach, Hefeteig. Warum ich so lange so großen Respekt davor hatte, ist mir immer noch ein Rätsel. Denn nüchtern betrachtet dauert die Zubereitung desselben selten länger als 5 Minuten und wenn der Teig etwas länger geht – bspw über Nacht – ist das nicht schlimm, im Gegenteil. Also super vorzubereiten! (ich bin mir nicht sicher, ob ich genau das gleiche nicht schon vor 2 oder 3 Monaten mal schrieb) Angeblich lässt sich das ja auch einfrieren, habe ich jedoch noch nicht probiert. Achja, kurzer Exkurs, eines meiner (zahlreichen! aufregenden!) Hefeteigabenteuer: vor etwa 2 Jahren wollte einer meiner Lieblingsmenschen zu einem Ausflug eine Art Pizzateilchen beisteuern. Immer gewollt, beim Zubereiten hilfreich zu sein, setzte ich zu Hause einen Teig an – ich glaube mit 1kg Mehl, also ein regelrechter Batzen – den ich dann, einen Umweg über einen Vortrag an der Uni nehmend, zu ihr zu transportieren gedachte. Den Teig also in die größte Schüssel gepackt, in einen Extrabeutel und los. Noch während ich im Hörsaal auf den Beginn des Vortrags wartete, ergriff mich angesichts des immer weiter quellenden Teiges schiere Panik – das Märchen vom “Süßen Brei” hinterließ offenbar gewaltige Spuren in der Erinnerung. Ich sprang – wie ich später vernahm, meine Panik nur ungenügend verbergend – auf und eilte los, in der Hoffnung, dass mein Hefegodzilla draußen dann doch etwas weniger Schaden anzurichten vermag als in einem Hörsaal, der nur wenige hundert Menschen fasste. Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende! In dem Moment war das wirklich sehr kräfte- und nervenzehrend, denn die Aussicht, dass während des Vortrags der Teig seinem plastenen Gehäuse entkriecht und alle Anwesenden mit den Augen rollen und mich Hartmut “fucking” Rosa erhobenen Zeigefingers des Auditoriums verweist, machte mein kleines Herzerl aufgeregt bubbern. So, Exkurs zu Ende. Achja, kleiner Hinweis, dass ich in den letzten Monaten mehr mit frischem Gemüse koche als je zuvor. Daran anschließend und das ist als womöglich nützliche Notiz an etwaige mitlesende Leipziger_innen zu verstehen: Samstag, Sportforum: Wochenmarkt! Obst und Gemüse zu zum Teil lächerlich niedrigen Preisen, v.a. wenn man nach der Mittagsstunde dort aufläuft. Zudem auch noch ein paar lokale Produzenten und natürlich jede Menge urhässlicher Klamotten. Unlängst hatte ich dann zwei ebenfalls recht batzenartige Blumenkohle im Schlepptau, wie auch schon in der Woche zuvor, in der ich dann die einzelnen Röschen panierte und anbriet (da kommt vielleicht auch nochmal ein Rezept..). Das wollte ich dann aber nicht wieder machen. Stattdessen habe ich schon vor langer Zeit einmal, angeregt durch hier bzw. hier Blumenkohl-Hack zubereitet und dachte mir, zwei Fliegen – etwas “orientalisches” und Blumenkohl – mit einer Klappe usw usf. Um es kurz zu machen: Geil. Dazu gab es mit etwas Pfefferminze und Salz abgeschmeckten, abgetropften Joghurt und einen Salat aus Gurke, Eisberg, Tomate und etwas Zwiebel, angemacht mit etwas selbstgemachtem Zitronenöl, Salz, Pfeffer. Gut, komm’wa zum Rezept.
Zutaten für genau 20 Stück, entsprechend 3-4 Portionen
Hefeteig
- 350g Mehl
- 200ml Wasser
- ein Schluck Olivenöl
- ½ Würfel Hefe
- ein TL Zucker
- Salz
Füllung
- 600g Blumenkohl (Gewicht in Röschen, ohne Strunk und Grün)
- 50g Sonnenblumenkerne
- 2 Pimentkörnern (gemörsert)
- eine Zwiebel
- Salz
- etwas Öl
- Paprika
- Zimt
- Pfeffer
Zubereitung: (Dauer: vielleicht so 2 Stunden, dabei aber viel Wartezeit)
Zuerst Zucker und Wasser mischen, die Hefe darin auflösen. Mehl und Salz miteinander mischen, das Hefewasser langsam mit einer Gabel einarbeiten, zum Schluss verkneten, abgedeckt mind. 30 Minuten ruhen lassen. Den Backofen auf 200 Grad Celsius vorheizen. Den Blumenkohl entweder mit einem Messer ganz klein hacken oder im Häckselbehälter der Küchenmaschine (ich habe so einen Aufsatz für meinen Pürierstab). Die Blumenkohlbröckchen auf dem Backblech verteilen und für 20-30 Minuten in den Ofen geben, dabei alle 5-10 Minuten umrühren bzw umschichten, damit er gleichmäßig bräunt. Herausnehmen und etwas abkühlen lassen. Die Sonnenblumenkerne ohne Öl in einer Pfanne rösten und in ein hitzebeständiges Gefäß füllen. Die Zwiebel hacken, in der noch heißen Pfanne mit etwas Öl andünsten. Den Blumenkohl und die Sonnenblumenkerne dazugeben. Mit den Gewürzen abschmecken. Abkühlen lassen. Den Teig dünn (!) ausrollen und ca. 10cm große Kreise ausstechen. Jeweils 1-2 TL (abgekühlte) Füllung in die Mitte jedes Kreises geben und von 3 Seiten her nach oben hin zusammenklappen und die Nähte fest zusammendrücken, dabei ein Loch oben lassen. Geht eigentlich leicht, ich kann es grade nicht so richtig erklären. Noch ein paar Minuten gehen lassen und bei 200 Grad Celsius 10 Minuten backen.
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